Bundesweite Übersicht zur Ausbildung in der Brandschutzerziehung

Berlin. Ein weiter Weg und eine große Aufgabe: Deutsche Feuerwehrkräfte aus Hessen und Nordrhein-Westfalen sind auf dem Weg nach Griechenland, um dort im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union bei den großflächigen Waldbränden Hilfe zu leisten ...

Berlin. Eine neue Fachempfehlung soll Gestaltungshilfe für die Ausbildung in der Brandschutzerziehung sein: Auf 69 Seiten gibt der Gemeinsame Ausschuss Brandschutzerziehung und -aufklärung des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) eine nach Bundesländern sortierte Übersicht der verschiedenen Lehrgänge und Seminare auf Bundes-, Landes- und Kreisebene ...


DFVBild: DFV

Neue Fachempfehlung will Anregungen aus ganz Deutschland vermitteln

„Unser Ziel ist es, dass sich möglichst alle Beteiligten Anregungen aus den Erfahrungen anderer Bundesländer holen können“, sagt Frieder Kircher, Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses. „Unser Feuerwehrwesen lebt von der Vielfalt in unserem föderalen Bundesstaat. Deshalb haben wir bewusst darauf verzichtet, eine bundeseinheitliche Ausbildungsempfehlung zu schaffen.“

Die Auswahl reicht vom Seminar für Brandschutzerziehung in Kindergarten und Grundschule über die Ausbildung zur Brandschutzaufklärung von älteren Menschen bis hin zum Lehrgang zur Brandschutzaufklärung für Menschen mit Behinderungen. Auch weiter spezialisierte Veranstaltungen wie Fortbildungen für Lehrpersonal, Puppenspiel-Seminare oder didaktische Grundlagenlehrgänge werden aufgeführt. Die Fachempfehlung listet ferner die gesetzliche Grundlage und Struktur im jeweiligen Bundesland auf und nennt für die Ausbildung jeweils Zielgruppe, Voraussetzung, Ziel des Lehrganges, Inhalte, Dauer des Lehrganges, Anmeldung und Ausbilder.

„Die unterschiedlichen Lehrgangsinhalte zeigen, wie umfangreich das für den Alltag so wichtige Thema der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung ist. Die Fachempfehlung gibt einen einzigartigen, bundesweiten Überblick über das Angebot“, lobt DFV-Vizepräsident Hermann Schreck und dankt allen, die am Erstellen der Veröffentlichung beteiligt waren. Die Fachempfehlung steht unter https://www.feuerwehrverband.de/fachliches/publikationen/fachempfehlungen/ zum Download zur Verfügung.

Autoren des umfangreichen Werks sind die Ausschussmitglieder Uwe Arnholt (Saarland) und Tristan Krieger (Nordrhein-Westfalen). Heike Laux (Saarland) hat an der Veröffentlichung mitgearbeitet. „Immer wieder erreichten uns Anfragen aus dem ganzen Bundesgebiet, den Brandschutzerziehern eine Orientierung bei ihrer Arbeit zu geben. Besonders die Einsteiger in der Brandschutzerziehung können von dieser Fachempfehlung profitieren“, so die Verfasser.

News des Deutschen FeuerwehrverbandesQuelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

 

 

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Waldbrandbekämpfungskontingente aus Nordrhein-Westfalen und Hessen auf dem Weg

„Es ist gut, dass die deutschen Feuerwehren ihren europäischen Partnern helfen“, erklärt Hermann Schreck, für den Katastrophenschutz zuständiger Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). „Deutschland hat noch weitere Kapazitäten über die jetzt in Marsch gesetzten Kräfte hinaus – durch das vor allem ehrenamtliche System stehen mit Vorplanung weitere Feuerwehrangehörige zur Verfügung“, erläutert er.

Insgesamt besteht das hessische Hilfeleistungskontingent aus 168 Mitgliedern der kommunalen Feuerwehren sowie der Hilfsorganisationen. Zwei Brandbekämpfungseinheiten werden eingerahmt durch Module zu den Bereichen Führung (inklusive Instandsetzung und Transport) sowie Betreuung, Logistik und Sanitätswesen. 48 der 56 aus Nordrhein-Westfalen entsandten Personen sind haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, die sich mit einem Waldbrandmodul auf den Weg nach Griechenland machten. Angedacht ist ein rund zweiwöchiger Einsatz mit autarker Versorgung. „Ich wünsche allen Kräften einen erfolgreichen Einsatz und eine gesunde Rückkehr. Vielen Dank allen Menschen, die diesen Einsatz ermöglichen, indem sie den eingesetzten Feuerwehrangehörigen etwa in Familie oder Beruf den Rücken freihalten!“, sagt DFV-Präsident Karl-Heinz Banse.

„Wichtig ist, keine unkoordinierten bzw. unabgestimmten selbstständigen Hilfskontingente zu entsenden, etwa über Städtepartnerschaften oder ähnliche Kontakte. Dies ist gut gemeint und entspricht auch dem Gedanken der Nächstenhilfe, birgt aber allein aufgrund der langen Anreise mit nötiger Bürokratie die Gefahr, dass die Hilfe nicht vor Ort ankommt“, appelliert Hermann Schreck.

Der Vizepräsident erläutert die Besonderheiten der Brandbekämpfung vor Ort: „Der Einsatz in Griechenland birgt einige ungewohnte Aspekte: So ist beispielsweise die Waldstruktur anders – von den Bäumen bis zum Untergrund. Die Feuerwehrangehörigen sind aber gut ausgebildet und in Vegetationsbrandbekämpfung erfahren.“

Hintergrund zum EU-Katastrophenschutzverfahren

Im Oktober 2001 hat die Europäische Kommission das EU-Katastrophenschutzverfahren eingerichtet. Das Verfahren zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und den sechs teilnehmenden Staaten im Bereich des Katastrophenschutzes zu stärken, und um die Prävention, Vorsorge und Reaktion auf Katastrophen zu verbessern. Wenn ein Notfall die Reaktionsfähigkeit eines Landes in Europa und darüber hinaus überfordert, kann das Land über das Verfahren Unterstützung anfordern.

Gesteuert wird diese Anforderung über das Emergency Response Coordination Center der EU (ERCC); in Deutschland erfolgt die Koordinierung durch das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ), das die Rückmeldungen der jeweiligen Bundesländer an das ERCC spiegelt. Die Abforderung erfolgt dann jeweils für gemeldete Kontingente (hier: aus Hessen und Nordrhein-Westfalen). Weitere Informationen zum EU-Katastrophenschutzverfahren: https://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/thematic/civil_protection_de.pdf

News des Deutschen FeuerwehrverbandesQuelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)