Fachprogramm: Die Helfer mit der kalten Schnauze

Berlin/Hannover. Rettungshunde gehören zum Einsatzalltag – sind aber in den Feuerwehren als eigenständige Einheiten eher selten ...

Fachvortrag am DFV-Stand: Rettungshunde in der Feuerwehr (Foto: Holger Bauer/DFV)Bild: Fachvortrag am DFV-Stand: Rettungshunde in der Feuerwehr (Foto: Holger Bauer/DFV)

Dabei wurde die erste Rettungshundestaffel in der Feuerwehr schon 1969 bei der BF Wiesbaden gegründet. „Seitdem ist aber auch nicht viel passiert“, weiß Denny Stübling von der Berliner Feuerwehr. Der Hundeführer hielt am Freitag auf der INTERSCHUTZ am DFV-Messestand ein leidenschaftliches Plädoyer für die Einrichtung weiterer Einheiten bei deutschen Feuerwehren. Denn nur 39 „Facheinheiten Rettungshunde-Ortungstechnik“ (RHOT) sind derzeit bundesweit registriert. „Mit der Gründung weiterer Einheiten erhöhen Sie die Attraktivität und Leistungsfähigkeit Ihrer Feuerwehr“, appellierte Stübling an die zuhörenden Führungskräfte.

Der bloße Verweis auf Rettungshundeeinheiten anderer Hilfsorganisationen ist für Stübling kein Ausschlusskriterium. „Unsere Facheinheiten RHOT arbeiten nach der FwDV 100 und damit mit hoher Leistungsfähigkeit im Feuerwehreinsatz.“ So verfügen die Einheiten neben den vierbeinigen „Helfern mit der kalten Schnauze“ über umfangreiches technisches Equipment für die optische, akustische und seismische Ortung. Das ermöglicht Einsätze zum Beispiel bei Flächen- oder Trümmersuche, Mantrailing, im Wasser und bei Lawinenabgängen, bei der Fährtenarbeit und letztlich auch bei der Leichensuche.

Da es für die Facheinheiten RHOT in den Feuerwehren noch keine verpflichtenden Standards gibt, haben sich Stübling und Mitstreiter auf DFV-Ebene zu einem Arbeitskreis gefunden und einen Entwurf für eine Fachempfehlung erarbeitet. Schon jetzt kann man den Arbeitskreis ganz praktisch nutzen. So bieten die Hundeführer an, an den Landesfeuerwehrschulen für Führungs- und Einsatzkräfte zu referieren. Ganz wichtig ist ihnen auch die Beratung bei Wehren oder Kreisen, die sich mit der Gründung einer Facheinheit RHOT befassen. Und letztlich stehen die Kameraden für Fachberatung im Einsatzfall zur Verfügung – so geschehen beispielsweise beim Ahr-Hochwasser.

News des Deutschen FeuerwehrverbandesQuelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)