Mobilfunkinfrastruktur im Krisenfall

Berlin. Kommunikation ist für jeden von uns im Alltag von großer Bedeutung und im Einsatzgeschehen, insbesondere bei Flächenlagen, essenziell ...

DFVBild: DFV

Jürgen Krüler und Marcus Mazur berichteten über die Möglichkeiten des Disaster Recovery Management der Deutschen Telekom

Dies wissen wir nicht erst seit den Ereignissen im Ahrtal. Welche Möglichkeiten hier das Disaster Recovery Management, hier am Beispiel der Deutschen Telekom, hat, stellten die Dozenten rund 160 Feuerwehrangehörigen aus dem ganzen Bundesgebiet beim letzten Online-Fachvortrag des Deutschen Feuerwehrverbandes im Jahre 2022 vor.

Die Mitarbeiter des Disaster Recovery Management, die sich in die Abteilungen SAVE-T für die Festnetzinfrastruktur und DRM für das Mobilfunknetz aufteilen, stehen neben der Schließung von Lücken und Ausfällen im konzerneigenen Betrieb und dem Aufbau von zusätzlicher Infrastruktur für Großveranstaltungen vom Münchner Oktoberfest bis zum Wacken Open Air auch in Krisen und Katastrophenfall zur Verfügung. Hier bestehen zwei Schwerpunkte: Zum einen die Wiederherstellung bzw. der Ersatz von ereignisbedingt ausgefallener Infrastruktur wie im Ahrtal. Hier wird neben der Prüfung, Reparatur und Notstromversorgung entscheidender Bauteile auch der Ersatz von Betriebsstellen und Mobilfunkstandorten durch vorhandene Containerlösungen vorgenommen. Dabei kann neben dem Anschluss an ggf. noch bestehende Glasfaserverbindungen auch über Richtfunkstrecken und Satellitenverbindungen gearbeitet werden. Den zweiten Schwerpunkt bildet die Verbesserung zu schwacher Infrastruktur zum Beispiel für die Einsatzleitung in abgelegenen Gebieten bei Schadenereignissen wie Waldbränden. Hier werden im Wesentlichen Repeaterlösungen eingesetzt, bei denen per mobilem Funkmast die bestehenden Signale aufgenommen und im Umkreis der Einheit verstärkt werden. So kann insbesondere für Einsatzleitungen und Führungsstellen auch in schlecht abgedeckten Gebieten eine gute Performance erreicht werden.

Erster Ansprechpartner für die Hilfsorganisationen ist hier das Konzernlagezentrum, so Krüler. Bei Bedarf stellt dann ein Notfallbeauftragter den Kontakt zur Einsatzleitung her und fährt ggf. vor Ort, um die weiteren Maßnahmen abzustimmen. Dem Disaster Recovery Management stehen hierbei knapp 400 Container mit entsprechender Technik, Funkmasten bis 40 Meter Höhe sowie Trägerfahrzeuge zur Verfügung, von denen immer ein Teil für Notfälle zurückgehalten wird. Diese werden verteilt auf neun Standorte mit Bundesgebiet vorgehalten, so dass in den meisten Fällen eine Reaktionszeit zwischen vier und sechs Stunden eingehalten werden kann.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit den Experten. „Ein interessanter Blick auf einen sehr wichtigen Bereich“, lautete ein Fazit aus dem Publikum. Der Deutsche Feuerwehrverband bietet mit der Deutschen Telekom übrigens auch einen Rahmenvertrag mit Mobilfunktarifen an.

Ausblick:

Am Donnerstag, 12. Januar 2023, referiert Jens Motsch aus Homburg (Saar), Mitglied im Fachausschuss Einsatz, Löschmittel, Umweltschutz der deutschen Feuerwehren, zu Wettergefahren. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Meteorologie bzw. Wetter in Zusammenhang mit dem Einsatzgeschehen aufgrund von Extrem- oder Unwetterlagen und hat hierzu auch das Fachbuch „Meteorologie für die Feuerwehr – Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Einsatzgeschehen“ verfasst. Die Anmeldung zur Fortbildung ist ab sofort unter https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/kategorie/dfv-veranstaltungen/ möglich.

News des Deutschen FeuerwehrverbandesQuelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)